Ihr kennt das: Eine Stadt, ein Stück Landschaft, das Meer sowieso nimmt uns derart gefangen, dass man gar nicht mehr weg möchte. Wer dieses Gefühl nicht kennt, hat in Leeuwarden Gelegenheit zum Üben. Das ehemalige Gefängnis „Blokhuispoort“ ist jetzt ein Hostel (Bild oben), heißt „Alibi“ und wird auf Buchungsplattformen rauf und runter gelobt.
Das liegt sicher nicht nur am Angebot mit WLAN, komfortablen Doppelzellen inklusive Bad und Dusche, dem Café („De Bak“) und Künstlerateliers im Erdgeschoss. Nein, da spielt auch der beneidenswerte niederländische Elan eine Rolle, alten Kästen mitten in der Stadt neues Leben zu verleihen. Super finde ich das und bin wohl nicht zufällig an die heimische Industriekultur im Ruhrgebiet erinnert.
Wie Essen vor neun Jahren war Leeuwarden mit der maltesischen Hauptstadt Valetta 2018 Kulturhauptstadt Europas. Hat sich mit friesischem Gemeinsinn gegen die großen Städte behauptet, hat sich herausgeputzt, modernisiert und elektrifiziert. Und begeistert den Reiseblogger mit Leeuwarder Horizonten, die es so wirklich nur in Nordseenähe gibt. Mit Großkraftwerken im Windmühlenwald, mit Wolkenbruch und Regenbogen und mit einem Hafenfest von Zeit zu Zeit. Meine Empfehlung also: Auf ein „Alibi“ nach Friesland zum kleinen „Untertauchen“ zwischendurch. Wobei mir zum Thema Untertauchen noch viel mehr einfällt. Aber das wird eine ganz andere Geschichte …